Was ist der Unterschied zwischen einer Gaswaffe, Signalwaffe und Schreckschusswaffe?

Viele Bürger hierzulande fühlen sich offenbar nicht mehr sicher: Seit den Kölner Ereignissen kaufen sich immer mehr Menschen Schreckschusswaffen, Signal- oder Gaswaffen. Diese Waffen dürfen in Deutschland frei an Personen über 18 Jahre verkauft werden. Nachdem eine solche Waffe angeschafft wurde, gelten strengere Regeln.

Die Waffe in der Öffentlichkeit dabei zu haben, ist in vielen Situationen nicht legal. Sogenannte Placebowaffen, zum Beispiel, Schreckschuss- und Gaspistolen dürfen nur Inhaber des “Kleinen Waffenscheins” in der Öffentlichkeit mitsichführen. In allen anderen Fällen gilt, dass es nur in den eigenen vier Wänden legal ist, eine Schreckschuss- oder Gaswaffe in den Händen zu halten.

Laien, die sich eine Waffe anschaffen möchten, damit sie ihr Leben in Gefahrensituationen verteidigen können, fragen sich, wodurch sich Schreckschuss-, Signal- und Gaswaffen überhaupt unterscheiden.

Unterschiede zwischen Gaswaffe, Signalwaffe und Schreckschusswaffe

schreckschusspistole wissenswertes

Signalwaffen wurden speziell zum Verschießen von Signalpatronen konzipiert. Signalwaffen gehören zur Kategorie Schusswaffen. Sie sind als einläufige oder zweiläufige Ausführung erhältlich. Weltweit geläufig bei Signalwaffen ist Kaliber 4. Signalwaffen werden sowohl im zivilen als auch in militärischen Bereichen eingesetzt. Typische Einsatzbereiche für diese Schusswaffe sind:

  • Luftrettung
  • Seenotrettung
  • als Startpistole im Rahmen von Segelregatten
  • beim Militär zur Gefechtsfeldbeleuchtung, zur Freund-Feind-Erkennung und zur Standortsignalisierung

Leuchtsignale, die vom Militär eingesetzt werden, besitzen verschiedene Bedeutungen, die anhand der Farbe erkennbar sind.

In Deutschland sind Signalwaffen der Kategorie Schusswaffen zugeordnet und unterliegen dem gültigen Waffengesetz. Wer eine Signalpistole erwerben will, muss Inhaber einer sogenannten Waffenbesitzkarte sein. Um die Waffe in der Öffentlichkeit tragen zu dürfen, ist zudem ein kleiner Waffenschein zwingend erforderlich. In Deutschland werden Signalwaffen meistens für Berufs- und Sportfischer genehmigt.

Schreckschusswaffen

Mit der Sammelbezeichnung Schreckschusswaffen werden sämtliche Schusswaffen bezeichnet, mit denen mit CS-Gas oder Pfeffer gefüllte Patronen oder Knallpatronen verschossen werden können. Sie werden hauptsächlich mit den Kalibern 6mm Long, 6mm Flobert, 380RK (Revolver Knall) und 9 mm PAK (Pistole Automatik Knall) angeboten. Zum Abfeuern von Projektilen sind Schreckschusswaffen ungeeignet.

Schreckschusswaffen dienen überwiegend dem Selbstschutz von Personen. Eine Schreckschusspistole kann des Weiteren dazu eingesetzt werden, um bei Silvesterfeiern Feuerwerkskörper abzuschießen. Signalpatronen, Munition und die Schreckschusswaffen sind ganzjährig käuflich zu erwerben.

Klassische Schreckschusswaffen erzeugen durch einen lauten Knall eine abschreckende Wirkung. Generell unterscheiden sich die verschiedenen Typen Schreckschusswaffen durch die Art der Munition, die mit ihnen verschossen wird. Die Munition ist es, welche die spezifische Wirkung von Schreckschuss- Signal- und Gaswaffen, erzeugt.

Zum Kauf und Besitz einer Schreckschusswaffe ist keine Lizenz erforderlich. Sie können von Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, freigekauft werden. Wer seine Schreckschusspistole auch in der Öffentlichkeit tragen möchte, muss Inhaber des “Kleinen Waffenschein” sein, welcher von der regional zuständigen Behörde ausgestellt wird.

Die Funktion einer Schreckschusswaffe ist es nicht, Mitmenschen zu erschrecken. Der Grund für die Anschaffung einer Schreckschusswaffe sollte stattdessen sein, zusammen mit Familienmitgliedern und Freunden das neue Jahr mit tollen Lichtreflexen und effektvollen Sounds zu begrüßen.

Schreckschusspistolen und Schreckschussgewehre sind einsetzbar, um Silbersterne, Goldflimmer, Brillant Effekte, Feuerwerk Raketen, Silvester Pfeifer und weitere schöne Effekte hoch in den Himmel zu schießen. Zum Abschuss von Feuerwerkskörpern wird die Schreckschusspistole mit einem speziellem Schreckschuss Abschussbecher bestückt.

Zudem sind Schreckschusswaffen generell dazu geeignet, um einen Angreifer mit einem lauten Knall von seinem unehrenhaften Vorhaben abzubringen.

Gaswaffen

Bei Gaswaffen handelt es sich um Waffen, die optisch von einer Schusswaffe nicht zu unterscheiden sind. Die Konstruktion von Gaswaffen wurde jedoch so verändert, dass sich mit ihnen keine Projektile abfeuern lassen. Anders als bei Signal- und Schreckschusswaffen wurden Gaswaffen speziell zur Selbstverteidigung konzipiert.

Eine Gaswaffe ist kein Dekoartikel. Sie kann mehr, als Angreifer durch einen lauten Knall zu erschrecken und dadurch zu vertreiben. Durch den Lauf einer Gaspistole lässt sich Reizgas verschießen und zudem eine beachtliche Schall- und Druckwelle erzeugen. Mit einer solchen Waffe können Menschen sehr schwer verletzt und sogar getötet werden.

Gaswaffen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Interessenten haben die Auswahl aus einer Vielzahl unterschiedlicher Modelle an Gaspistolen und Gasgewehren. Die Patronen, mit denen die Gaswaffe geladen wird, kann entweder mit Tränengas oder mit CS-Gas gefüllt sein.

Wie alle in diesem Beitrag aufgefühten Schreckschusswaffen dürfen auch Gaswaffen und Gasgewehre in Deutschland frei an Personen, die mindestens 18 Jahre alt sind, verkauft werden. Das Tragen einer Gaswaffe in der Öffentlichkeit ist nur Inhabern des “Kleinen Waffenscheins” gestattet. Um mit einer Gaswaffe schiessen zu dürfen, ist mit Ausnahme von Selbstverteidigungszwecken eine weitere spezielle Erlaubnis erforderlich. Das Schießen ist generell nur auf umzäunten Grundstücken gestattet.

Quellenangaben:

http://www.legalwaffen.de/thema/gaswaffen

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